Wien, 7. November 1956
Bu/Gl
Herrn
Dr. h.c. Paul Sacher
Schönenberg/Pratteln
Sehr verehrter Herr Doktor,
wir bestätigen bestens dankend den Erhalt Ihres Briefes vom 2. November.
HONEGGER „Cris du monde“:
Das Orchestermaterial befindet sich bereits seit längerer Zeit bei uns im Hause. Es war die Firma Salabert, Paris, welche uns mitgeteilt hatte, dass es dasjenige Material ist, welchen Sie bereits früher benutzt haben. Dies können wir natürlich nicht kontrollieren, jedoch haben wir festgestellt, dass es sich um ein bereits benutztes Aufführungsmaterial handelt.
MARTINU „Les Fresques“:
Wir haben zut Kenntnis genommen, dass Sie die Partitur an das Pianohaus Jecklin, Zürich, retourniert haben. Wir gestatten uns hierzu zu bemerken, dass an den Druck der grossen Partitur zurzeit nicht gedacht wird, und wir glaubten Ihrem Wunsche nachzukommen. Dass wir das Lichtpaus-Papier nicht beidseitig bedrucken, hat 2 Gründe:
Es macht sehr viel mehr Arbeit, dafür die richtige Einteilung einzurichten und ferner hat der beidseitige Druck nicht dieselbe Qualität wie bei der von uns angewendeten Methode.
Die Uraufführung des Werkes ist auch aus einem sochen Exemplar dirigiert worden, und ebenso wird das bei den kommenden Aufführungen der Fall sein.
Wir verstätigen gleichzeitig das Pianohaus Jecklin, dass Sie dorthin mitteilen werden, ob Sie die erwähnte Partitur nun zu erwerben wünschen oder nicht.
Mit besten Empfehlungen
hochachtugsvoll
[razítko, podpis – Fröhlich?]
P.S.
Eben trifft Ihr zweiter Brief (vom 5. November) ein. Wir lassen also jetzt ein beidseitig bedrucktes Partitur-Exemplar herstellen und Ihnen dann sofort zugehen.
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