2. Nov. 1956
An die UNIVERSAL EDITION
Karlsplatz 6, WIEN / I
Sehr geehrte Herren,
Besten Dank für Ihre Brief vom 30. Oktober.
Honegger „Cris du monde“ Aus der zugestellten Partitur habe ich bestimmt nie dirigiert. Ich schicke sie Ihnen deshalb über die Firma Jecklin mit bestem Dank zurück. Ich besitze eine Partitur und werde infolgedessen diese eigene Partitur für die Aufführung benützen. Hoffentlich ist das Orchestermaterial dasjenige, das ich bereits früher verwendet habe. Ich lege grosses Gewicht darauf, dass wirklich gebrauchte Stimmen vorhanden sind und bitte Sie, sich davon zu überzeugen.
Martinu „Fresques“ Die gelieferte grosse Partitur habe ich dem Pianohaus Jecklin zurückgeschickt, da es sich nicht um ein ausdrucktes Exemplar handelt; die Seiten sind nicht einmal beidseitig bedruckt. Es ist übrigens heute doch ohne weiteres möglich, solche Lichtpausen beidseitig zu bedrucken. Wieso verwendet die Universal Edition dieses veraltete System? Ich nehme an, dass der Druck bald erfolgen wird und möchte so lange zuwarten.
Liebermann „Chinesische Liebeslieder“ Ich finde es äussers merkwürdig, dass Sie eine zum Druck fertige Vorlage besitzen und die Partitur nicht ausdrucken. Im vorliegenden Fall will ich den gelieferten Abzug von Lichtpausen behalten; da es sich um ein kurzes Stück handelt, ist das Heft nicht so unförmlich dick.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr ergebener
|